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Ein altes Sprichwort besagt: „Hast du nur einen Tag in Marokko, so verbringe ihn in Marrakesch; hast du nur eine Stunde, so verbringe sie auf dem Djemma el-Fna.“ Marrakesch hat sich international einen Namen gemacht. Gäste aus allen Teilen der Welt finden sich jedes Jahr in der Großstadt, die fast die Millionengrenze reißt, ein. Und das ist nicht verwunderlich, denn es existiert kein geeigneter Ort, um den Orient sinnlich zu entdecken. Marrakesch stellt einen Schmelztiegel der Kulturen dar; Berberstämme machen die Stadt am Fuß des Atlasgebirges zu einem farbigen, lauten und turbulenten Ort.

Marrakesch verfügt über einen ungeheuren kulturellen Reichtum. Das geht darauf zurück, dass die im Südwesten Marokkos gelegene Metropole zu den Königsstädten gehört. Sie war einst Hauptstadt eines Reiches und wurde mit prachtvollen Gebäuden ausgestattet. Auch die UNESCO hat die Bedeutung der auf uns gekommenen Architektur in Marrakesch erkannt und schon im Jahr 1985 die Altstadt nebst den Agdal-Gärten und dem Menara-Garten zum Weltkulturerbe ernannt.

Der Djemma el-Fna ist ein riesiger Platz in der Medina, wie die Altstadt auch genannt wird. Ursprünglich handelt es sich um einen mittelalterlichen Marktplatz, der heute einem Zirkus gleicht. Dressierte Affen, Schlangenbeschwörer und Gaukler findet man dort genauso wie Zahnärzte, Schreiber und Barbiere. Der Duft von exotischen Gewürzen liegt in der Luft und um das geschäftige Treiben herum befinden sich Cafés und Restaurants. Wer sich weiter nördlich bewegt, landet in den Suqs. Diese schmalen Gassen gleichen einem Labyrinth. Übervolle Läden und Stände bieten Kunden unzählige Waren an: Teppiche, Lederwaren, Textilien, Schmuck und Kunst. Am besten kommt man mit dem Taxi zu den Agdal-Gärten und dem Menara-Garten. Sie liegen gut drei Kilometer außerhalb der Stadtmauern aus dem 12. Jahrhundert. Dort lässt sich eine blühende Natur aus Oliven- und Orangenbäumen erleben.

Eine Städtereise nach Marrakesch bietet abseits des Trubels auch Entspannung und Erholung. Die Riads, wie die historischen Wohnhäuser mit Innenhof heißen, bieten Gästen eine stilvolle Übernachtungsmöglichkeit. Darüber hinaus finden sich zahlreiche gute Restaurants. Kein geringerer als der französische Koch Paul Bocuse formulierte: „Es gibt nur drei Küchen in der Welt: die französische, die chinesische und die marokkanische.“ Zahlreiche Köstlichkeiten erwarten Besucher. Einmalige Geschmackserlebnisse auf höchstem Niveau rühren daher, dass Handelskarawanen früher seltene Zutaten und Gewürze nach Marrakesch brachten. Kenntnisse im Umgang mit den Waren haben die Bewohner Generation zu Generation weitergegeben.

Marrakesch stellt ein Reiseziel abseits des Badetourismus dar. Eine Städtereise in die „Perle des Südens“, wie die Metropole auch genannt wird, darf im Rahmen eines Marokko-Aufenthalts nicht fehlen. Die Häufung an Lebendigkeit, historischem Bauwerk und exotischem Köstlichkeiten ist einzigartig im Orient. Das mediterrane Klima sorgt dafür, dass sich ein Aufenthalt ganzjährig lohnt. Selbst im Winter werden regelmäßig Tagestemperaturen von 18 Grad Celsius erreicht. Der Sommer kann hingegen auch schwül-warm sein: Werte über 35 Grad Celsius sind von Juli bis August keine Seltenheit. Kultur und Genuss, das bietet Marrakesch.

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